Buddha-Statue – antike thailändische Varada-Charity-Buddha-Statue aus Bronze im Ayutthaya-Stil – 61 cm.

Varada Mudra: Bedeutung, Symbolik und Buddhas Geste der Nächstenliebe und des Mitgefühls


Das Varada-Mudra – oft als „Geste der Nächstenliebe“ oder „Geste des Gebens“ bezeichnet – ist eine der eindrucksvollsten und am häufigsten dargestellten Handgesten (Mudras) in der buddhistischen Kunst.

Dieses Mudra manifestiert die grenzenlose Großzügigkeit und Güte des Buddha und der Bodhisattvas und vermittelt kraftvoll das Herzstück der buddhistischen Ethik: Altruismus, selbstloser Dienst und das Streben, allen Wesen Segen zu gewähren.

Varada


Was ist das Varada Mudra?

  • Körperliche Geste
    Das Varada-Mudra wird mit nach unten ausgestreckter linker Hand, geöffneter Handfläche und nach außen gerichteten Fingern ausgeführt, die sanft entspannt sind und auf den Boden zeigen. Diese nach außen und unten gerichtete Geste bedeutet das Geben, Anbieten und Gewähren von Segen. Die rechte Hand kann ein anderes Mudra annehmen – üblicherweise das Abhaya-Mudra (Geste der Furchtlosigkeit) – und so einen doppelten Ausdruck von Schutz und Nächstenliebe bilden.

  • Ikonografische Rolle
    Dieses Mudra kommt in unzähligen Bildern von Buddha, Bodhisattvas (insbesondere Avalokitesvara) und weiblichen Gottheiten wie Tara und Lakshmi in Tempeln und Schreinen in ganz Asien vor.


Symbolik und spirituelle Bedeutung

  • Segensgewährung und Großzügigkeit
    Die offene, gesenkte Hand des Varada-Mudra stellt die Bereitschaft Buddhas dar, die Bedürfnisse der Anhänger zu erfüllen und Segen zu gewähren – sei es geistig, körperlich oder materiell. In der indischen Symbolik ist es der Archetyp des „Gebers“, der kosmischen Kraft, die auf die Bedürfnisse der Welt antwortet.

  • Nächstenliebe als Weg zur Befreiung
    Das Varada-Mudra ist eng mit der buddhistischen Praxis von Dāna oder Großzügigkeit verbunden – sie gilt als die erste der „Vollkommenheiten“ (pāramitā) auf dem Weg zur Erleuchtung. Mit jedem Akt des Gebens lockern die Praktizierenden Bindungen, entwickeln Mitgefühl und kommen der inneren Freiheit näher.

  • Linderung des Leidens
    Die Geste des Buddha versichert den Anhängern, dass Leiden durch die Praxis des selbstlosen Gebens, des Schutzes und der Freundlichkeit gelindert werden kann. Die fünf Finger des Mudra symbolisieren manchmal fünf Vollkommenheiten: Großzügigkeit, Moral, Geduld, Anstrengung und Konzentration.


Historischer und künstlerischer Kontext

  • In allen buddhistischen Traditionen:
    Varada Mudra erscheint in historischen Statuen von Indiens Gupta-Zeit, südostasiatische Tempel und die heiligen Bilder der Mahayana- und Vajrayana-Welten. Jede Kultur passt den Stil an, aber die Botschaft bleibt: Die Erleuchteten teilen ihren Segen frei mit allen.

  • Buddha- und Bodhisattva-Bilder:
    Moderne und antike Buddha-Statuen in ganz Asien – stehend oder sitzend – zeigen häufig das Varada-Mudra und unterstreichen damit die aufgeschlossene Präsenz Buddhas und den zugänglichen Weg des Mitgefühls für alle Wesen.


Inspirierende Lektionen für Praktiker

  • Modell der Großzügigkeit:
    Das Varada-Mudra dient als visuelle Lehre: Durch die Verkörperung von Nächstenliebe und Freundlichkeit tragen Einzelpersonen den erleuchteten Geist in die Welt und fördern das Wohlbefinden in ihren Gemeinschaften.

  • Herzstück der buddhistischen Praxis:
    Ob durch materielle Gaben, freundliche Taten oder das Teilen von Weisheit, die Ausübung von Großzügigkeit – die Spiegelung des Varada-Mudra – ist die Grundlage für buddhistisches ethisches und spirituelles Wachstum.

Schutzbuddha


Fazit

Das Varada- oder Charity-Mudra ist nicht nur ein wunderschönes künstlerisches Motiv; Es ist das lebendige Symbol buddhistischen Mitgefühls und ethischen Handelns.

Indem es uns an den heiligen Wert des Gebens erinnert, ruft es die Praktizierenden dazu auf, ihre Herzen zu öffnen, Leiden zu lindern und eine Welt zu verwirklichen, die von Freundlichkeit und Fülle geprägt ist.